29 juni 2013

Aachener Tagebuch: Samstag 29.Juni

Samstag 29.Juni – Marathontag – vormittags furchtbares Wetter. Dauernieselregen und Kälte. Keine guten Bedingungen zunächst für die Militaryreiter, die auf die Strecke vor dem Turnierareal gehen müssen. Und auch für die Fahrer wird es aufgeweichte Böden geben.

Das Gerücht macht die Runde, dass Hindernis 3 aus der Wertung genommen wird. Aber da ist nicht dran. Später im Verlauf der Geländefahrt aber über Funk hin und wieder Hinweise, dass dort erhebliche Probleme mit den tiefen Böden sind. Aber alles konnte dann vor tausenden von Zuschauern zu einem guten Ende gebracht werden. Wegen seines gestrigen Ausscheidens im Hindernisfahren durch die gebrochene Gebissstange war Michi Brauchle erster Starter, da in der rumgekehrten Reihenfolge des Zwischenergebnisses Dressur und Hindernisfahren gestartet wurde. Und Michi legte tolle Zeiten vor, übernahm zunächst wie erwartet die Führung, da ja zunächst die schwächeren Fahrer auf der Strecke waren. Aber je länger die Marathonprüfung dauerte umso besser konnte man die Leistung des Baden-Württembergers einschätzen, der ja in Aachen in diesem Jahr so viel Pech gehabt hatte. Kein Fahrer kam mehr an seine vorgelegten Zeiten heran und zum zweiten Mal in seiner doch noch relativ kurzen Laufbahn konnte er sich als Geländesieger in der Soers feiern lassen. Es ist ihm wirklich zu gönnen dieser Triumpf. Und da auch Georg von Stein stark unterwegs war konnte der Vorsprung der Holländer auf rund 5 Punkte im Nationenpreis verkürzt werden. Georg von Stein verbesserte sich in der Endabrechnung um den Talbotpreis deutlich nach vorne. Mit Platz 4 in der Einzelwertung holte er ein mehr als respektables Ergebnis. Auch Christoph Sandmann war toll unterwegs und so können die deutschen Fans und vor allem die Teamfahrer auf den morgigen Tag und das abschließende Hindernisfahren hoffen. In dem Hindernisfahren, das für die Einzelwertung zählte, waren die Niederländer stark. Aber das muss ja nicht immer so sein und 5 Punkte sind zu schaffen.
Der Sieger in Einzelwertung hieß wie in den Jahren zuvor auch Boyd Exell. Er ist und bleibt derzeit das Maß der Dinge im Vierspännersport. Chester Weber konnte der Attacke des Australiers im Gelände nichts entgegensetzen und fiel auf Platz 3 zurück, da auch Koos de Ronde einen starken Geländeauftritt hatte und sich an ihm vorbei schob.
Was gab es sonst zu berichten von diesem Geländetag? Die Hindernisse hielten in diesem Jahr. Es gab keine Unfälle oder sonstigen Vorfälle die unerfreulich sind. Bei den Deutschen natürlich zufriedene Gesichter. „ Wenn wir nur in der Dressur nicht so viele Punkte auf die Niederlande verlieren würden. Da müssen wir daran arbeiten.“ So die Analyse von Bundestrainer Geiger. Aber dies zu ändern wird kein einfacher Weg.

Rudolf Temporini