9 Februar 2014

Bordeaux: IJsbrand Chardon auf dem Weg zum Weltcup-Gewinn

Bordeaux (KNHS) – IJsbrand Chardon (NED) hat am Samstagabend während der Einlaufprüfung für das Weltcup-Finale im französischen Bordeaux den ersten Schritt in Richtung Titelgewinn gemacht. Chardon gewann den ersten Umlauf in der vollen Messehalle vor Daniel Schneiders (Petershagen), Titelverteidiger Koos de Ronde (NED) und dem Australier Boyd Exell. Theo Timmerman (NED) nahm etwas zu viel Risiko und landete auf dem 6. Platz. Am heutigen Sonntag findet die zweite und letzte Prüfung statt, in der die Medaillen verteilt werden.


Die Regel, dass fünfzig Prozent des Ergebnisses aus dem ersten Umlauf vom Samstag (in Sekunden umgerechnet), von den Fahrern in die Endausscheidung am Sonntagnachmittag übernommen werden, führte dazu, dass die Teilnehmer auch am Samstagabend bereits aufs tempo drücken mussten. Das führte zu einem spannenden Wettkampf, der ganz nach dem Geschmack des begeisterten Publikums war, trotz eines Zwischenfalls beim ersten Starter. Der französische Wild Card-Fahrer Thibault Coudry kippte mit seinem Gespann nach dem vierten Tor um, zum Glück kamen jedoch alle mit dem Schrecken davon. Coudry startet heute erneut als Erster und hat natürlich keine Aussichten mehr auf einen der vorderen Plätze.

Chardon durfte als Letzter starten und kam nach einem etwas zaghaften Anfang gut in Schwung und lenkte seinen erfahrenen Lipizzanerzug mit hohem Tempo durch den schnellen Parcours, der von dem ungarischen WM-Parcourschef Gábor Fintha gebaut wurde. Der zweifache Weltcupsieger ging im letzten teil des Parcours volles Risiko, indem er einen erheblich kürzeren Weg einschlug, was ihm jedoch den Sieg einbrachte: “Mein Gespann ist die ganze Saison schon in guter Form, beim Finale darf man dann nicht zu verhalten fahren, dafür ist es hier nicht der richtige Ort. Ich hatte mir vorgenommen, alles auf eine Karte zu setzen und hatte eine kurze Linienführung eingeplant,” so der zufriedene Chardon. Die Differenz zu Daniel Schneiders beträgt nur 2,61 Sekunden, so dass es heute bis zum letzten Moment spannend bleiben wird.

Koos de Ronde setzte in Bordeaux erstmalig seinen neuen Fuchswallach Zimba ein, der den verletzten, erfahrenen Mario als rechtes Stangenpferd ersetzt: “Ich bin etwas zu vorsichtig gefahren, ich wolle keinen Fehler machen. Zimba hat seinen Job hervorragend gemacht und ich weiß, dass ich mit diesem Gespann schneller fahren kann, was im Finale auch notwendig sein wird,” erläuterte De Ronde, der 2013 in Bordeaux zum Weltcupsieger gekrönt wurde.
Chardon startet im Finale als letzter ohne Strafsekunden auf dem Konto. Koos de Ronde muss 2,96 Strafsekunden gegenüber Chardon wettmachen. Theo Timmerman hat einen Rückstand von 6,97 auf den Führenden. Im Prinzip ist noch alles möglich, denn ein Fehler passiert schnell, wodurch der Wettkampf wieder völlig offen sein kann. Fünf Fahrer können sich noch Chancen auf einen Podiumsplatz ausmalen.

Der Finalparcours am Sonntag ist der gleiche wie am Samstag. Auch der Parcours für die Siegerrunde, an der die drei besten Fahrer teilnehmen dürfen, bleibt unverändert.