3 September 2016

Breda: Deutschland auf Medaillenkurs, Exell fährt allen davon im Marathon

Boyd Exell hat heute einmal mehr bewiesen, dass er alle anderen Fahrer immer mehr überragt. Bei der Weltmeisterschaft in Breda fuhr er dreimal Bestzeit und hatte fast acht Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Koos de Ronde (NED). Christoph Sandmann und Michael Brauchle brachten Deutschland mit ihrem guten Marathon (3. und 4. Platz) auf Medaillenkurs in der Nationenwertung


Foto: Krisztina Horváth

Der niederländische Level 4 Parcourschef Jeroen Houterman hatte acht anspruchsvolle Hindernisse auf dem Landgut De Prinsenhoeve entworfen. Das erste Hindernis stand auf dem Hauptplatz und zog sehr viele Zuschauer, genauso wie die übrigen Hindernisse. Etwa 10.000 Zuschauer besuchten die heutige Veranstaltung bei sonnigem Wetter.

Im Laufe des Tages wurde der Marathon immer aufregender und es passierten auch einige kleinere Unfälle: “Wir hatte heute alle Hände voll zu tun", kommentierte Houterman. “Es war ein fairer Parcours, aber recht viele Fahrer hatten so ihre Probleme. Sie wählten die kurzen Wege, obwohl die längeren Wege wesentlich besser zu fahren waren, ich hoffe, das wird diesen Fahrern eine Lehre sein für das nächste Mal.”

Der große Pechvogel heute war womöglich der talentierte belgische Fahrer Edouard Simonet, der sehr gut unterwegs war. Auf dem Weg zum letzten Tor in Hindernis 6 jedoch, kippte seine Kutsche. Edouard wurde von der Kutsche geschleudert, hielt jedoch die Leinen fest und verletzte sich am Fußgelenk. Thibault Coudry ging im dritten Hindernis um. Die niederländischen Fahrer Mark Weusthof und Bram Chardon mussten aufgeben, als jeweils eines ihrer Stangenpferde stürzte. Zum Glück zogen sich die Pferde keine ernsthaften Verletzungen zu.

Die deutschen Teamfahrer Christoph Sandmann und Michael Brauchle fuhren fast in jedem Hindernis bis dahin Bestzeit, doch die Spitze stand noch bevor. Die Spannung stieg, als die führenden Dressurgespanne in die Hindernisse kamen. Theo Timmerman (NED) fuhr schnell und regelmäßig und ohne Fehler. Sein Landsmann Koos de Ronde ging in die Vollen: “Mein Ziel war es, keine Fehler zu machen. In den ersten Hindernissen lief alles nach Wunsch, danach konnte ich das Tempo noch einmal hochschrauben. Er hatte einen Abwurf im letzten Hindernis, das brachte seinen zweiten Platz jedoch nicht in Gefahr: “Es war ein toller Parcours,” sagte Koos. “Mein Gespann ist super in Form, am Ende waren sie etwas müde, aber ich bin sehr zufrieden.” De Ronde rangiert jetzt an zweiter Stelle hinter Exell, allerdings beträgt sein Rückstand sage und schreibe 19,07 Punkte.

Chester Weber fehlte es an der erforderlichen Geschwindigkeit in seinem Gespann, er wurde nur 21., wodurch er in der Gesamtwertung auf Platz 5 zurückfiel. IJsbrand Chardon musste sein erfahrenes Vorderpferd Darco durch ein weniger erfahrenes ersetzen und vermochte so nicht sein normales Niveau zu erreichen. Chardon verfuhr sich fast in Hindernis 7 und fiel auf den Bronzerang in der Einzelwertung zurück.

Alle Augen waren zum Schluss gerichtet auf den letzten Starter Boyd Exell, der eine herausragende Leistung zeigte: “Der Parcours war sehr technisch und schwerer als bei den vorigen Weltmeisterschaften. Es war ein Parcours, den man mit Respekt angehen musste. Meine Pferde liefen toll, ich habe nach Aachen einiges trainiert und war jetzt mit meinen Vorderpferden sehr zufrieden.”

Boyd ist der vierte Titel in Folge kaum noch zu nehmen, während das niederländische Team auch kurz vor der Titelverteidigung steht. Die Niederländer haben 22,90 Punkte Vorsprung auf Ungarn im Nationenpreis. Durch den starken Marathon von Sandmann und Brauchle rangiert Deutschland jetzt an dritter Stelle und könnte durchaus noch Silber erreichen.

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