13 Mai 2018

Claudia Lauterbach gewinnt vor Ehemann Dieter in Greven

Zu ihrer ersten WM-Sichtung trafen sich die Einspänner in Greven-Bockholt. Für sie steht in diesem Jahr die Weltmeisterschaft in Kronenberg-Horst in den Niederlanden als Saisonhöhepunkt bevor. Besser als der amtierende Weltmeister Dieter Lauterbauch (Dillenburg) mit Dirigent war nur seine Ehefrau Claudia mit FST Velten.

Claudia Lauterbach (Archiv)
Foto: Krisztina Horváth

„Von mir aus könnte das Turnier jetzt zu Ende sein“, hatte Claudia Lauterbach noch vor dem Kegelfahren gesagt. Denn nach Dressur und Gelände belegte sie Platz zwei in der Kombinierten Wertung und war mit ihren Ergebnissen – Platz zwei in der Dressur und Platz zehn im Gelände – bestens zufrieden. Vor dem Kegelfahren führte die Nachwuchsfahrerin Jovanca Marie Kessler (Friedewald) mit FST Enfado. Das Schwere Warmblut war im vergangenen Jahr noch Weltmeister der Siebenjährigen Fahrpferde. Die 22-Jährige zeigte mit ihrem jetzt achtjährigen Wallach mit Platz drei in der Dressur und Platz drei im Gelände, dass es an die Erfolge der vergangenen Saison anknüpfen kann. „Das ist ein richtig gutes Pferd“, so die Einschätzung vom Bundestrainer der Einspänner Wolfgang Lohrer (Meißenheim). Als Führende der Kombinierten Wertung mussten Jovanca Marie Kessler und FST Enfado als letztes Starterpaar in den Kegelparcours. Mit 6,74 Strafpunkten rutschten sie allerdings von Rang eins auf vier mit 127,67 Punkten ab.

Dieter Lauterbach war zuvor fehlerfrei geblieben und Claudia Lauterbach war mit lediglich 0,65 Strafpunkten für das Überschreiten der erlaubten Zeit ins Ziel gekommen. Dennoch blieb sie in der Rangierung vor ihrem Gatten und konnte sich mit 123,82 Punkten über den Sieg in der Kombinierten Wertung freuen. Platz zwei ging an Dieter Lauterbach mit 124,16 Punkten, Platz drei an eine weitere Nachwuchsfahrerin mit Nachwuchspferd: Die 20-jährige Marie Tischer (Neu-Isenburg) und ihr siebenjähriger Fortino, der im vergangenen Jahr Weltmeister der sechsjährigen Fahrpferde geworden war. Die beiden hatten die Dressur gewonnen und Platz 13 im Gelände belegt. Vor dem Kegelfahren lagen sie noch auf Platz sechs der Kombinierten Wertung, konnten sich dann aber mit einer fehlerfreien Runde auf Platz drei (126,07 Punkten) vorschieben. „Fortinos Stärke ist die Dressur, obwohl er eigentlich in allen drei Disziplinen richtig gut sein könnte, aber im Gelände fehlt mir noch ein bisschen die Übung“, erklärte die Nachwuchsfahrerin selbstkritisch.

Platz fünf ging an Klaus Tebbe (Neuenkirchen) mit Lapas vor Christoph Dieker (Gescher) mit Bobby. „Wir haben in diesem Jahr viele gute Pferde mit viel Potential, das wird noch eine spannende Entscheidung, wer am Ende mit zur WM fahren darf“, erklärte der Bundestrainer Lohrer. „Vier oder fünf Gespanne dürfen wir an den Start bringen, das wissen wir noch nicht genau.“

Sichtung für Jugend-Europameisterschaften: "Tolle Leistungen"

Aber nicht nur für die Einspänner ging es in Greven darum, einen guten Eindruck beim Bundestrainer zu hinterlassen. Denn auch für die Jugendlichen fand auf der Anlage in Greven-Bockholt die zweite Sichtung für die Jugend-Europameisterschaften statt. Der Jugend-Bundestrainer Dieter Lauterbach war daher nicht nur selbst bei den Einspänner am Start, sondern schaute sich auch die Prüfungen der Nachwuchsfahrer genau an. „Ich habe hier tolle Leistungen und gute Paare gesehen, aber noch ist natürlich alles offen“, erklärte er. Überschattet wurde das Turnier in Greven von einem Unfall in der Geländeprüfung der Klasse M für Pony-Einspänner. Die Fahrerin Pia Haschmann wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Uni-Klinik in Münster geflogen. Allerdings gab es sehr schnell Entwarnung, dass es sich nur um ein geprelltes Knie und eine Gehirnerschütterung handle. Dem Pony war nichts passiert. evb