2 Februar 2018

Joop Brink verstorben

Am 20. Januar ist nach kurzer Krankheit der internationale Parcourschef Joop Brink (70) verstorben. Die Beisetzung ist in kleinem Kreise erfolgt.


Teamarbeit & Spaß

Joop erkannte Anfang der 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts seine Leidenschaft für den Parcoursbau, als der Fahrsport in den Niederlanden im Kommen war. Joop stand gemeinsam mit seinem Vater Jan, ‘lange Willem’ Groenewoud und einigen weiteren bekannten Fahrsportpersönlichkeiten bei Midden-Heuven in Rheden an der Wiege des Fahrsports.

In den jahren danach erlernte er die Feinheiten des Faches von Harry Buurman, mit deme r ein tolles Team bildete. Zusammen mit seinem Sohn Jan und einem Onkel von Joop erlebten Joop und Harry die verrücktesten Sachen. Das Quartett zo gemeinsam los, u Hindernisse zu bauen, wobei der Spaß im Mittelpunkt stand.

Über Tjeerd Velstra landete Joop in Compiègne, was den Anfang seiner internationalen Karriere als Parcourschef bedeutete. Auf diese Art und Weise konnte Joop als selbständiger Installateur seine Begeisterung für Reisen und Parcoursbau perfekt verbinden. Joop hatte immer tolle innovative Ideen  und scheute nicht davor zurück, die bei Turnieren auszuprobieren. Über Sem Groenewoud, der auch aus Midden-Heuven stammte, wurden Joop und Harry eingeladen, für die Familie Rockefeller Trainingshindernisse zu bauen. Sie fühlten sich richtige VIPs, als sie eingeflogen wurden und genossen die Freiheit, die sie beim Parcoursbau bekamen.

Kein Zirkus

Joop tat sich schwer mit der Weiterentwicklung im Fahrsport und verfolgte mit Herzschmerz die Veränderungen im Marathon. Für Joop stand die Sicherheit immer an erster Stelle, was er sowohl bei den Entwürfen für die Marathonhindernisse als auch bei den Hallenparcours berücksichtigte. In den Anfangsjahren des Vierspänner-Weltcups war Joop einer der Parcourschefs, der über die entsprechende Qualifikation verfügte. Seine Liebe jedoch galt den klassischen Parcours, die sicher sein sollten und nicht an einen Zirkus erinnerten! Dreiecke, genügend Alternativen und lange Linienführungen zeichneten seine Hindernisse aus. Häufig war er enttäuscht, dass die Fahrer nicht einsahen, dass die längeren Wege wesentlich schneller waren als die Abkürzungen. Auch seine Kegelparcours zeichneten sich durch ihre flüssige Linienführung aus, aufmerksame Fahrer konnten daraus ersehen, dass Joop immer Dressurlektionen als Grundlage benutze.

Über 100 Turniere

Höhepunkte seiner Karriere waren der parcoursbau bei der EM der Pony-Vierspänner in Saumur 1999 sowie die Zweispänner-WM 2001 in Riesenbeck, aber Joop erfreute sich vor allem am bau von Übungshindernissen an vielen besonderen Orten überall auf der Welt, wie in Gladstone.
Aber auch an die über 100 Turnieren, unter anderem in Zelhem, Beekbergen, Deurne, Poznan, Live Oak, Outdoor Gelderland, Indoor Brabant und Jumping Amsterdam bewahrte Joop sehr wertvolle Erinnerungen.

Unterstützung durch die Familie

Seine Ehefrau Stieny ermöglichte es, dass Joop als selbständiger Unternehmer sein Hobby, durch das er oftmals über 44 Wochenenden pro Jahr unterwegs war, ausüben konnte. Sie versorgte zu Hause die Kinder und die Pferde. Urlaubsreisen gab es keine, stattdessen fuhr die ganze Familie mit dem Wohnwagen zu den Turnieren. So wohnten sie ganze vier Wochen im Hintergarten von Prinzessin Margriet im Rahmen der Vierspänner-WM in Apeldoorn im Jahr 1982. Die Kinder Jan und Christien wechselten sich als Assistenten ihres Vaters ab übernahmen im Laufe der Jahre ihre eigene Rolle im Fahrsport. Jan als Parcourschef und Christien als begeisterte Zuschauerin und ehrenamtliche Helferin. Joops jüngerer Bruder Arjan war ebenfalls als internationaler Parcourschef aktiv.

Joop ist, umgeben von seiner Familie, zu Hause an den Folgen von Lungenkrebs verstorben.

Wir wünschen der Familie viel Kraft, diesen enormen Verlust zu tragen.

Redaktionsteam & Mitarbeiter Hoefnet.

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