8 mei 2014
Fábiánsebestyén
In Fábiánsebestyén werden im nächsten Jahr die Zweispänner-Weltmeisterschaften stattfinden. So hatten sich viele Fahrer aus Europa auf den Weg dorthin gemacht. Bei den Zweispänner-Pferden testete aus Deutschland allein Championatskaderfahrer Arndt Lörcher die Bedingungen dieses zukünftigen WM-Platzes.Seine Endplatzierung Rang 8 entsprach vielleicht nicht ganz so seinen Erwartungen, aber man muss bedenken, dass der Aktivensprecher der deutschen Fahrer eines seiner Pferde erstmals überhaupt auf einem Turnier präsentierte.
„An dem jungen Pferd hat es nicht gelegen, dass ich nicht noch weiter vorne in der Platzierung gelandet bin. Ich habe schlichtweg auch Fahrfehler gemacht. Aber die Unroutiniertheit meines Neulings hat natürlich auch ein bisschen zu dem einen oder anderen Fehler beigetragen. Der Neue hat sich ansonsten glänzend geschlagen.“ So Arndt Lörcher in seiner Einschätzung. Der Sieg bei den Zweispännern ging erwartungsgemäß an den mehrfachen Weltmeister Vilmos Lázár, der vor Jarmo Tauriainen aus Finnland gewann.
Bei den Vierspänner-Pferden demonstrierte einmal mehr Daniel Schneiders sein außergewöhnliches Talent und seine Fähigkeit, sich auf neue Pferde einzustellen. Bekanntermaßen hat er ja im letzten Jahr seinen Erfolgsviererzug an eine Amerikanerin verkauft. Aber hier im ungarischen Fábiánsebestyén holte er Platz 3 in einer ganz überzeugenden Manier. Insbesondere seine Dressurleistungen und sein fehlerfreier Parcours im abschließenden Hindernisfahren lassen für die Saison hoffen. Er wurde nur von den beiden Weltklasse-Fahrern Zoltán Lázár und Jósef Dobrovitz geschlagen.
Ludwig Weinmayr kam auf Platz 8. Er verfuhr sich in der Dressur und verschenkte dadurch schon hier einiges an Boden. Auch seine elf Strafpunkte im Hindernisparcours trugen nicht gerade zu einem Toppergebnis bei.
Fábiánsebestyén präsentierte sich mit einer weltmeisterschaftswürdigen Anlage. Eine ideale zuschauerfreundliche Anordnung der Hindernisse sowie optimale Unterbringungsbedingungen für Pferde und Teilnehmer schaffen tolle Voraussetzungen für den Fahrsport. Leider spielte das Wetter überhaupt nicht mit. Am Marathontag herrschten teilweise chaotische Bedingungen für die Teilnehmer. Der Boden war im oberen Bereich so aufgeweicht, dass die Gespanne wie auf Schmierseife fuhren. So ein bisschen fühlten sich Teilnehmer und Betrachter an die Tage von Sachsenhausen vor einigen Jahren erinnert.
Rudolf Temporini
