30 december 2015

Mechelen: Randnotizen von Bundestrainer Charly Geiger

Am Rande des Weltcups in Mechelen gab Chefbundestrainer Charly Geiger eine kurze Einschätzung zur aktuellen Wettbewerb und zur Zukunft des Fahrsports.

Guten Abend, Herr Bundestrainer, zum Jahresausklang ist die gesamte deutsche Weltcup-Vertretung hier in Mechelen am Start. Wie ist Ihre Einschätzung dazu?


Geiger: Gestern in der Einlaufprüfung lief es noch nicht ganz rund. Michael Brauchle konnte vom Tempo her gut mithalten, in den festen Hindernissen fehlte es leider hie und da an der erforderlichen Geschmeidigkeit, um das hohe Tempo in den engen Wendungen beibehalten zu können. Da muss er heute Abend noch zulegen.


Auch bei Georg von Stein gibt es noch Luft nach oben. Sein Viererzug ist vom Grundtempo her richtig schnell, aber es fehlt in den Marathonhindernissen noch die Feinabstimmung. Da kann er noch entscheidende Sekunden aufholen. Bei Rainer Duen lag das Tempo gestern im Vergleich zur Spitze zu niedrig. Er hat aber in den vergangenen Ausscheidungen gezeigt, dass er steigerungsfähig ist.


Welche Erwartungen und Wünsche haben Sie für 2016?


Geiger: Insgesamt muss man feststellen, dass es für die deutschen Spitzenfahrer im internationalen Vergleich nicht leichter geworden ist. Obwohl der Fahrsport in Deutschland etabliert ist, fehlt es vielen Topfahrern an Hauptsponsoren, deren Förderung unerlässlich ist, um international dauerhaft in der Spitze mitmischen zu können. Es ist kaum verständlich, dass alle niederländischen Viererzugfahrer immer wieder gute Sponsoren finden, während sich die deutschen Fahrer dabei schwer tun.


Der gesamte deutsche Fahrsportbereich muss die Kräfte bündeln, um die Vielzahl an Turnieren aufrecht zu erhalten. Es sollte sichergestellt sein, dass Turnierteilnehmer möglichst kurze Strecken zu den Turnierorten haben, damit die Kosten überschaubar bleiben und nicht zu viel Urlaubszeit strapaziert wird.