17 juli 2014

Aachener Tagebuch: Donnerstag 17. Juli

Die Dressur für den Nationenpreis stand an. Das Ergebnis nach diesem ersten Mannschaftswettbewerb wie erwartet Die Holländer übernehmen die Führung vor den Deutschen und den Schweden – knapp dahinter die Ungarn.


Der Sieg ging wie erwartet an den von Michael Freund betreuten US Amerikaner Chester Weber, der mit 35,65 Strafpunkten aber diesen Erfolg nur ganz knapp vor dem Europameister Theo Timmerman aus den Niederlanden (36,42) und dem Australier Boyd Exell ( 36,74) nach Hause fuhr.

Weber spulte gekonnt und wie gewohnt sein Dressurprogramm fehlerfrei herunter. Die Stangenpferde nicht in allen Lektionen so beeindruckend wie seine Vorderpferde. Timmerman überzeugte mit einem über ganz weite Strecken losgelassenen Gespann mit viel Grundqualität. Insbesondere in den Schrittpassagen hob er sich von vielen seiner Konkurrenten erfreulich positiv ab. Exell heute auffällig verbessert gegenüber gestern; wenn gleich seinen Auftritten die Souveränität und Ausstrahlung der vergangenen Jahre noch etwas fehlt.

Christoph Sandmann wie so oft bester Deutscher. Für ihn gab es auf Platz fünf 46,27 Strafpunkte. Der Routinier aus dem Emsland zeigte sich noch stärker als am gestrigen Tag. Insbesondere die Verstärkungen und auch die Schrittlektion gelangen prima. Schade nur, dass sein rechtes Vorderpferd ihm mit zwei Patzern nach dem Halten und in einer Volte ein durchaus mögliches noch besseres Ergebnis verdarb. Ganz knapp dahinter Georg von Stein auf Platz 6 mit 46,46 Strafpunkten. Fast fehlerfrei seine Vorstellung. In den Verstärkungen fehlte so etwas die spektakuläre Rahmenerweiterung.


Christoph Sandmann. Foto: Marie de Ronde-Oudemans

Auch die 3. Mannschaftsfahrerin zeigte eine ansprechende Vorstellung. Mareike Harm kam mit 47,55 Punkten auf Platz 8. Ganz ausdrucksstark ihr vier Braunen. Korrekte Hufschlagfiguren, deutlich erkennbare Verstärkungen und Übergänge. Es gab wenig zu kritisieren. Warum die belgische Richterin Turbe hier nur 166 Punkte vergab kann man nicht so recht nachvollziehen. Vielleicht war sie noch von Mareike Harms gestrigen etwas missglückten Auftritt beeinflusst.

Rainer Duen auf Platz 17 zeigte eine tolle Schrittpassage; aber leider auch der einen oder de r anderen Schwäche; insbesondere in den Wendungen war oft Augenstellung zu erkennen. Auch Michi Brauchle wird nicht so sehr zufrieden gewesen sein. Er kam auf Platz 22.

Morgen folgt dass Hindernisfahren für die Einzelwertung. Alle 3 holländischen Fahrer sind auch in dieser Disziplin absolute Könner. Ziel kann nur sein auf keinen Fall den Vorsprung auf das Oranje Team größer werden zu lassen. Alle 3 deutschen Mannschaftsfahrer können durchaus eine Nullrunde hinlegen – aber das können die Niederländer auch. Und mit Dobrovitz Junior und Senior sowie Exweltmeister Lazar lauern die Ungarn auf ihre Chance. Eine Vorentscheidung wird von den Fachleuten morgen noch nicht erwartet. Aber am Marathontag hoffen die Deutschen auf ihre Chance. Mit Sandmann und von Stein haben sie ja in dieser Disziplin bekanntermaßen 2 Weltklassefahrer in ihrem Team.

Rudolf Temporini

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