19 augustus 2015

Aachen: Tagebuch Mittwoch

Der 1. Dressurtag. 18 Starter mit 2 längeren Pausen. Ein fast gemütlich und entspannt zu nennender Auftakt für die Teams und das Richterkollegium. Der Niederländer Kos de Ronde ist nach der ersten Hälfte in Führung gegangen. Nicht unbedingt eine große Überraschung. Vielleicht hatte man Felix Brasseur etwas höher eingeschätzt. Er kam auf den dritten Platz hinter dem ungarischen Exweltmeister Zoltan Lazar, der sich in diesem Jahr im Hinblick auf die Zweispänner WM in Ungarn im September im Vierspännersport doch sehr rar gemacht hatte.

Michael Brauchle fuhr eine wunderbare Dressur. Korrekte Übergänge und sicher im Takt. Chefrichter Dr. Christ und der belgische Richter Bert Jambon hatten ihn denn auch verdienst auf Platz 1. Die Kollegen Medina und Palsson hatten ihn offensichtlich noch so etwas aus früheren Zeiten als etwas schwächeren Dressurfahrer in Erinnerung. Apropos Richterkollegium. Bei 18 Startern hatte des Gremium 4 verschiedene Fahrer auf Platz 1. Koos de Ronde (Palsson und Medina), Brauchle (Dr. Christ und Jambon), Brasseur (Turbe) und Simonet (Jambon). Eine einheitliche Beurteilung sieht sicher anders aus.

Unzufrieden war Georg von Stein mit seinem Auftritt. Da hatten die Fans, er selbst und auch Bundestrainer Geiger sich sicher etwas mehr erhofft. Mit 51,03 Strafpunkten liegt er derzeit auf Platz 6 in der Zwischenbilanz. Die Vorderpferde waren topp bei seinem Auftritt. Dabei hatte er kurz vor dieser EM ein Pferd aus dem Viererzug von Sascha Utz eingebaut. Klappte aber super. Probleme gab es nur bei den Stangenpferden, die doch hin und wieder bei Thema Anlehnung Schwächen zeigten. Und auch bei den Lektionen Starker Trab gab es noch Luft nach oben. Teilwiese wenig Rahmenerweiterung und auch einmal Taktstörungen. Entsprechend die Laune des Deutschen Meisters deutlich gedämpft nach seiner Vorstellung.

„Es ist nichts entschieden und noch alles drin.“ so der kurze Kommentar von Equipe Chef Fritz Otto-Erley m Hinblick auf des am Freitag stattfindende Hindernisfahren und das schwere Gelände am Samstag.

Morgen wird der 3. Deutsche Mannschaftsfahrer Christoph Sandmann an den Start gehen; und auch der hohe Favorit auf den EM Titel IJsbrand Chardon. 

Rudolf Temporini