26 Mai 2020

Dr. Jürgen Schwarzl ist tot

Diese traurige Nachricht verbreitete sich in Windeseile in der nationalen und internationalen Fahrsportszene am heutigen Dienstag. Jürgen Schwarzl wurde leider nur 80 Jahre alt und feierte erst vor kurzem diesen runden Geburtstag.

Ich erinnere mich an eines unserer letzten Treffen zu Ende der Saison 2019. “Ich will im nächsten Jahr etwas kürzer treten. Mein Garten zuhause vor den Toren Hamburgs ist so wunderschön. Darauf freue ich mich sehr“.

Mit diesen Worten wollte er ein wenig nicht nur mich, sondern auch die Fahrsportszene auf sein zukünftiges ruhiges Privatleben einstimmen. Aber so recht glauben konnte und wollte diese Ankündigung niemand. Fahrturniere ohne ihn waren und sind nicht vorstellbar. Er war immer aktiv mitten im Geschehen und doch meistens bescheiden am Rand des Vierecks, fast etwas unscheinbar in einem Campingstuhl sitzend, auf der Jagd nach tollen Motiven seiner Fahrer und seines von ihm so geliebten Fahrsports.

Aber ihn alleine auf die Rolle eines wunderbaren Fotografen zu reduzieren, wird seiner Persönlichkeit nicht gerecht. Er engagierte sich auf vielen Betätigungsfeldern und war Gestalter und Ideengeber. Er machte sich auch verdient um die Fachgruppe “Fahren“ im DRFV und erhielt dort für seine Verdienste um den Fahrsport die Auszeichnung “Das bronzene Wagenrad“.



Foto: Rolf Schettler

Dr. Jürgen Schwarzl war von Beruf eigentlich Apotheker und dann später wissenschaftlicher Leiter eines Pharmaunternehmens im Harz. Aber das Fotografieren war und blieb immer seine große Leidenschaft, und hier speziell eben der Fahrsport. Daneben war er auch als engagierter schreibender Pressevertreter für viele Medien tätig.

Aufgrund seines Engagements und seines Könnens wurde er von vielen als “Auge des Fahrsports“ bezeichnet. Absolut zurecht, dieses anerkennende Kompliment.

Den Fahrsport ohne ihn kann man sich kaum vorstellen. Wir werden Dr. Jürgen Schwarzl sehr vermissen, als Fotograf, als Journalist, aber vor allem als einen überaus freundlichen, hilfsbereiten und fachkundigen Menschen. Ihn zu kennen, war für viele eine große Bereicherung.

Rudolf Temporini