30 Juli 2018

Schildau: Neue Meister im Einspännersport

Schildau (fn-press). Einmal mehr war das sächsische Schildau Gastgeber eines Championats im Fahrsport. An diesem Wochenende trafen sich hier die Einspännerfahrer, um ihre Deutschen Meister zu ermitteln. Neuer Titelträger bei den Pferden ist Philipp Faißt (Schwanau), neuer Titelträger bei den Ponys Fabian Gänshirt (Lahr). Bei den Para-Fahrern konnte Alexandra Röder (St. Augustin) ihren Titel verteidigen.

„Schildau ist einfach eine Reise wert“, schwärmte Bundestrainer Wolfgang Lohrer (Meißenheim). „Natürlich war es sehr, sehr heiß, aber alles war perfekt organisiert und die Mitglieder der Schützengilde ausgesprochen hilfsbereit“. Für die Einspännerfahrer war die Veranstaltung in Schildau Pflichtsichtung auf ihrem Weg zu den Weltmeisterschaften Ende August in den Niederlanden – und so konnte der Bundestrainer im Anschluss auch die Teilnehmer benennen, die in Kronenberg an den Start gehen werden. Es ist das Quartett, das vor zwei Jahren die Goldmedaille gewann: Philipp Faißt, Marlen Fallak (Bad Langensalza), Claudia Lauterbach (Dillenburg) sowie Doppel-Weltmeister Dieter Lauterbach (Dillenburg). „Im Moment gehen wir von vier Startplätzen aus“, sagte Lohrer. „Können wir mit fünf Teilnehmern anreisen, ist auch Jovanca Marie Kessler aus Friedewald mit dabei“.

Einspänner Pferde

Für Philipp Faißt war Schildau die Stätte seiner dritten Goldmedaille bei Deutschen Meisterschaften. Schon 2013 und 2014 hatte er mit seiner Stute Ann in Time G.W. den DM-Titel geholt. „Die Beiden haben daheim gut gearbeitet“, war Lohrer zufrieden. Eine Nullrunde durch den Kegelparcours, Platz zwei im Marathon und Platz vier in der Dressur brachten für den 28-jährigen Faißt am Ende 132,78 Punkte und damit fast vier Punkte Vorsprung vor der neuen Vizemeisterin Claudia Lauterbach. Die 37-jährige Dillenburgerin war mit ihrem Schweren Warmblut FST Velten (v. Veritas) Fünfte in der Dressur, Vierte im Gelände und blieb im Kegelparcours ebenfalls ohne Fehler. Auch auf dem Bronzeplatz stand ein Schwerer Warmblüter: FST Enfado (v. Excellent) mit Jovanca Marie Kessler. Die 22-jährige ist Mitglied des deutschen Perspektivkaders und schlug in Schildau Doppel-Weltmeister und Titelverteidiger Dieter Lauterbach. Der Pferdewirtschaftsmeister aus dem Landgestüt Dillenburg war mit Dirigent (Hesse v. Dartagnan) zwar Dritter in der Dressur und Dritter im Marathon, leistete sich aber im Kegelparcours drei Abwürfe. Eine kleine Schrecksekunde gab es während der Marathonfahrt, als Annika Geiger (Rechtmehring) beim Ausfahren aus Hindernis vier mit der Kutsche umkippte. „Zum Glück ist aber alles glimpflich ausgegangen“, konnte Lohrer berichten. Den Marathon gewannen Jens Chladek (Viernheim) und Cheyenn. Auch im Hindernisfahren stand dieses Gespann an der Spitze und belegte damit in der Gesamtwertung Platz fünf.


Philipp Faisst
Foto: Dr. Jürgen Schwarzl

Einspänner Ponys

Ausgesprochen zufrieden traten auch Fabian Gänshirt (29) und sein Deutsches Reitpony David L (v. FS Don’t Worry) die Heimreise nach Baden-Württemberg an. Die amtierenden Mannschaftsweltmeister gewannen die Dressur und blieben als einzige im Kegelparcours ohne Fehler. Damit konnten sie die Geländeprüfung, die in Schildau als letzte Teilprüfung des Kombinierten Wettbewerbes ausgetragen wurde, mit 15 Punkten Vorsprung in Ruhe angehen. „Fabian fuhr eine saubere und ausgesprochen harmonische Runde“, sagte der Bundestrainer und mit Platz acht im Marathon hatte Gänshirt am Ende immer noch mehr als 14 Punkte Vorsprung vor dem alten und neuen Deutschen Vize-Meister Niels Grundmann (28, Fredenbeck) mit Tadeus. Auf den Bronzerang fuhren Sandra Schäfer (32, Nordwalde) und Carino S (DR v. Cyriac WE), wie Gänshirt und Grundmann Mitglied im Championatskader der Pony-Einspännerfahrer. Einen echten Überraschungssieg gab es im Marathon mit Dr. Mandy Bochnia (Mansfeld) und Lindbergs Starlight – beide waren bisher „nur“ auf M-Niveau erfolgreich.


Fabian Gänshirt
Foto: Dr. Jürgen Schwarzl

Para-Fahrer

Zum 18. Mal trugen die Para-Gespannfahrer ihre Deutsche Meisterschaft aus. Auch für sie war die Veranstaltung in Schildau die letzte Sichtung für die Weltmeisterschaften, die ebenfalls Ende August in den Niederlanden, in Kronenberg, stattfinden. Das Ergebnis war denkbar knapp: Lediglich 0,47 Punkte trennten Alexandra Röder (31) mit Equistar Lucie von der neuen Vizemeisterin Ivonne Hellenbrand (41, Dillingen) mit dem Haflinger Anderson. Etwas größer dann schon der Abstand zum Bronzemedaillengewinner Markus Beerhues (Langenberg) mit Dolero B. Im vergangenen Jahr hatten die beiden Silber gewonnen.

Zwar Platz drei in der kombinierten Wertung – aber nicht die Bronzemedaille – ging an Heiner Lehrter (57, Mettingen) mit Mastro’s Nero (DR v. Wengolo’s Nelson). Denn Lehrter war mit zwei Ponys am Start und hatte für die Meisterschaftswertung seinen erfahrenen Dahswood gemeldet, mit dem er auch die Dressur und das Kegelfahren gewann. Aber ein Patzer in Hindernis vier und somit nur Platz zehn im Gelände, ließ ihn mit Dashwood auf Platz sechs der Meisterschaft zurückfallen. FN/bsp

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