14 September 2018

Tryon 2018: Tagebuch Freitag 14. September

Welch logistische Herausforderung! Aber auch welch finanzielle Herausforderung für die teilnehmenden Nationen. Zu diesen beiden Punkten, die diese Weltreiterspiele so besonders machen, kam ganz überraschend ein weiterer dazu: Der Hurrikan Florence nähert sich just zum Zeitpunkt der geplanten Anreise mit extrem hohen Windgeschwindigkeiten und Niederschlägen im Gepäck der Küste von Nord und Süd Carolina. Atemberaubende Bilder bei Vorberichten, die sicherlich nicht nur den Organisatoren und den Zuschauern, den Teilnehmern und den Grooms große Sorgen machen, sondern insbesondere auch den Familienangehörigen und Freunden, die das Geschehen aus der Ferne verfolgen wollen.

Georg von Stein
Foto: Sonja Scharf

Die Fahrpferde des deutschen Teams wurden am Donnerstag über Lüttich Richtung USA verladen und auf die weite Reise geschickt. Das hat alles prima geklappt. Zusammen mit den Vierbeinern, auf die in den USA eine 48-stündige Quarantäne wartet, flogen Anna Sandmann und Tierärztin Mathilde Pluim. Früh auch die Anreise von Manuela Scholz, Larissa Henkel sowie Bundestrainer Karl Heinz Geiger, die Donnerstagmittag von München sich auf den Weg nach Charlotte machten. Dieser Flug klappte noch problemlos, und sie sind inzwischen wohlbehalten angekommen.

Samstag soll dann der Abflug weiterer Akteure von München aus erfolgen, mit Übernachtung auf der Olympiareitanlage in München-Riem. Ein fast schon obligatorischer Besuch des Hofbräu Hauses ist geplant. Abflug dann am Samstagmittag von München aus.

Aber es kann schon jetzt, am Freitagnachmittag, gesagt werden, dass der Flug nicht wie geplant direkt nach Charlotte gehen wird, sondern nach Denver in Colorado. Die Reaktion des Teams von Stein auf diese Nachricht klang alles andere als begeistert.

Christoph Sandmann samt Grooms sowie Equipechef Fritz Otto Erley werden am Montag anreisen.

Auch der Verfasser dieses Artikels hatte unter den Auswirkungen des inzwischen an der Küste von Nord Carolina angekommenen Hurrikans zu leiden. Der ursprünglich gegen Freitagmittag vorgesehene Direktflug nach Charlotte wurde annulliert. Dann sollte es zunächst über Zürich nach Newark gehen, und von dort am nächsten Tag nach Charlotte. Aber dann doch noch eine Änderung: Jetzt direkt von München nach Newark, und nach zwei Stunden dortigem Aufenthalt weiter nach Charlotte. Mit Zeitverschiebung und Wartezeiten in München eingerechnet, rund 20 Stunden Anreise. Wirklich kein Vergnügen.

Kurz vor dem Abflug ständig Blicke auf n-tv und ins Internet, um über die weitere aktuelle Entwicklung in den USA auf dem Laufenden zu bleiben. Die Bilder sind teilweise sehr spektakulär, und neben der Spannung, was noch auf einen zukommt, natürlich auch die Sorge – wie läuft das mit den Weltreiterspielen überhaupt unter diesen Bedingungen?

Am Donnerstagabend bei Eurorosport die Übertragung der Dressuren. Da sah eigentlich noch alles ganz wunderbar aus. Blauer Himmel, Sonne und gute Bodenverhältnisse. Schauen wir mal, wie es weitergeht.

Rudolf Temporini

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