10 juli 2016

Lauterbach, Gänshirt en Röder Duits kampioen

Die Olympia-Reitanlage in München-Riem war an diesem Wochenende das Mekka der Fahrsportenthusiasten. Für die Einspännerfahrer (Pferde und Ponys) und die Fahrer mit Handicap ging es um nationale Meisterehren. Die neuen Titelträger sind: Dieter Lauterbach, Fabian Gänshirt und Alexandra Röder.

Exakt 70 Teilnehmer zählten die Starterfelder in den DM-Wettbewerben, 29 bei den Pferden, 28 bei den Ponys und 13 bei den Para-Fahrern. Für die Pferde-Einspännerfahrer stand aber nicht nur der nationale Wettkampf im Fokus, für sie ging es auch um die Teilnahme an den Weltmeisterschaften vom 3. bis 7. August in Piber in Österreich. „Entsprechend lagen bei einigen doch die Nerven etwas blank“, berichtete Bundestrainer Wolfgang Lohrer. Dennoch war der Coach mit den Leistungen seiner „Schützlinge“ insgesamt sehr gut zufrieden und blickt nun zuversichtlich gen Piber. In das WM-Team wurden im Anschluss an das Kegelfahren neben Dieter Lauterbach auch dessen Ehefrau Claudia, Marlen Fallak, Jens Chladek sowie Lars Krüger aus Grumbach (siehe auch Extra-Meldung) berufen. „Nun müssen nur noch alle gesund bleiben“, hofft Lohrer. „Bei einem Zweispänner hast du mit einem kranken Pferd ein Problem, beim Einspänner bist du raus!“

Bis zum Schluss spannend war die Entscheidung. Nach Dressur und Gelände betrug der Abstand zwischen den drei bis dahin Führenden (Dieter Lauterbach, Philipp Faißt und Claudia Lauterbach) keine drei Punkte. Am Ende konnte sich Dieter Lauterbach mit Dirigent aber dann mit einer Nullrunde im Kegelparcours an der Spitze behaupten. Ehefrau Claudia leistete sich mit FST Velten (Schweres Warmblut v. Veritas) einen Abwurf und gewann damit Silber. Philipp Faißt aus Lahr, der Ann in Time G.W. angespannt hatte, rutschte mit zwei Abwürfen von Platz zwei auf den Bronzerang zurück. Mit seinen Leistungen hätte der 26-jährige durchaus auch für die WM nominiert werden können, doch er verzichtete: Eine Woche vor der WM steht ein persönliches Highlight ins Haus, der junge Mann wird zum ersten Mal Vater. DM-Vierter wurde etwas überraschend Jörg Motteler aus Gärtringen in Baden-Württemberg, an fünfter Stelle folgte Anika Geiger mit Annabelle. Marathon-Sieger Jens Chladek belegte mit Cheyenn in der DM-Wertung den siebten Platz. Großes Pech hatte Marlen Fallak: Die Titelverteidigerin und Einzel-Bronzemedaillen-Gewinnerin der WM 2014 gewann mit Tessa FST (Schweres Warmblut von Valerius) ganz souverän die Dressur vor Lars Krüger, kippte dann aber während der Geländefahrt im fünften Hindernis mit der Kutsche um. „Nach einem kurzen Krankenhausaufhalt war sie aber schnell wieder vor Ort“, sagte Lohrer. Und dass weder sie noch das Pferd Verletzungen davon getragen hatten, zeigte sich beim Kegelfahren, dass das Gespann mit einer Nullrunde und einer besseren Zeit als Dieter Lauterbach gewann.

Bei den Ponyfahrern stand eigentlich schon vor der letzten Teilprüfung der Sieger fest: Acht Punkte betrug der Abstand von Fabian Gänshirt und David L zu den Nachfolgenden. Da machten auch die 4,19 Punkte im Kegelparcours nichts mehr und Gänshirt und David L (v. FS Don’t Worry) konnten ihren ersten DM-Sieg feiern. Neue Deutsche Vizemeister wurden Katja Helpertz und Nordstern’s Störtebecker, Bronze ging an nach der einzigen fehlerfreien Runde durch den Kegelparcours an Sandra Schäfer und Carino S. Titelverteidiger Herbert Rietzler und sein Haflinger Nakuri waren mit Platz eins in der Dressur gut in die DM gestartet, verloren jedoch durch ein korrigiertes Verfahren im letzten Marathon-Hindernis wertvolle Punkte und landeten am Ende auf dem 15. Rang. Marathonsiegerin Anna Genkinger wurde mit Dana Zehnte.
Nach einem Jahr Pause wieder vorne – Alexandra Röder hat es geschafft. Mit ihrem Dunkelfuchs Donnerstolz (Rheinländer v. Donnerschlag) gewann die amtierende Para-Weltmeisterin mit Bestzeiten in allen sechs Hindernissen den Marathon, war Zweite in der Dressur und Dritte im Kegelfahren. Neue deutsche Vizemeisterin der Fahrer mit Handicap ist Yvonne Hellenbrand, die mit Hermann die Dressur gewann, Bronze holten sich Hubert Markett und Jesko. Die DM der Parafahrer wurde auf M-Niveau ausgetragen und war letzte und entscheidende Sichtung für die Weltmeisterschaften vom 3. bis 6. August im niederländischen Beest. FN/Birgit Springmann

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