14 juli 2013

DM Schildau-2. Tag

Am zweiten Tag fuhren die Ponys ihre Dressur. Titelverteidiger Marco Freund war auf Grund der bisherigen Saisonergebnisse zusammen mit dem amtierenden Weltmeister Dieter Baackmann eindeutig Favorit.

Beide hatten die erste Sichtung in Herford schon sicher beherrscht; und beide wurden dann auch ihrer Favoritenrolle gerecht. Nicht nur in der Dressur dominierten sie – auch im Hindernisfahren waren sie zusammen mit Steffen Brauchle die stärksten. Und so bleibt es nach Dressur und Hindernisfahren bei einem Kopf an Kopf Rennen der beiden Toppleute. Marco Freund hat vor dem entscheidenden Gelände heute gut 3 Punkte Vorsprung auf den Weltmeister, weitere rund 4 Punkte dahinter Christoph Weihe, der in Herford ja nicht an den Start ging nach der Elimination eines Ponys im VetCheck. Aber seine diesjährigen Saisonergebnisse auf internationaler Ebene machen ihn zu einem heißen Treppchenkandidaten. Auch Steffen Brauchle, eigentlich ja im Vierspännerlager zu Hause und hier auf dem besten Wege sich ein Ticket für Pau zu sichern, ist noch ein Kandidat für eine Medaille. Er ist neben Dieter Baackmann der am stärksten einzuschätzende Geländefahrer. „ Marco wird es schwer haben seinen Vorsprung auf Dieter Baackmann im Gelände zu verteidigen. Dieter ist schon sehr schnell und immer ziemlich sicher unterwegs. Vielleicht ist es ja ein kleiner Vorteil für Marco, dass es nur 7 Hindernisse gibt – aber ich bin skeptisch.“ So die Einschätzung von Papa und Trainer Michael Freund.

Apropos Michael Freund: Er liegt bei den Pferden nach einer überzeugenden Nullrunde ganz deutlich in Front. Sein Vorsprung auf die WM Kandidaten mit rund 8 Punkten auf die zweitplatzierte Weltmeisterin Carola Diener und rund 12 Punkte auf dem deutschen Rekordmeister Sebastian Warneck – derzeit auf Platz 4 in der Zwischenwertung – doch beachtlich und erstaunlich. Dass er auch bei den Zweispännern im Gelände mithalten kann, bewies er in Altenfelden mit Platz 4 gegen internationale Konkurrenz. „ Er fuhr dort wirklich nicht auf Sieg sondern nur auf nach Hause kommen.“ So ein Beobachter dieser Prüfung in Österreich. Seine Stärke in der Auseinandersetzung mit den Geländespezialisten wird seine Routine und sein gutes Auge sein sowie die Fähigkeit immer nahe an den Elementen zu fahren. Arndt Lörcher der mit Rudolf Huber zusammen als der im Moment stärkste Geländefahrer gilt, hat zu viel Punkte in der Dressur liegen lassen. Genau wie Huber, dem neben Freund die einzige Nullrunde im Hindernisparcours gelang. Lörcher liegt rund 10 Punkte hinter den Medaillenplätzen und fast 20 Punkte hinter dem Führenden Michael Freund. Der Abstand auf die Spitze bei Huber ist noch größer. Von den Mitfavoriten leisteten sich Warneck, Sandmann und Diener jeweils 2 Abwürfe im Hindernisfahren. Vermutlich schlichtweg ein Ball zu viel um Plätze gut zu machen. Anna Sandmann hat es eh schwer gegen die deutlich ältere und körperlich überlegene Konkurrenz mit ihren holländischen Warmblütern in der Marathon mitzuhalten. Spannung ist auf jeden Fall angesagt.
Die Geländestrecke und die Hindernisse in Schildau sind übrigens für Zuschauer optimal positioniert. Alle Hindernisse befinden sich in einem gut überschaubaren Bereich im Umfeld von ca. 300 m auf einem Platz und so sind alle Fahrer für die Zuschauer super zu sehen. Zur Zuschauerfreundlichkeit trägt dann auch die Tatsache bei, dass für die bessere Sicht Erdwälle in dem Hindernisbereich angelegt wurden. Einfach optimal diese Anlage. Allerdings ist die Tatsache, dass es bei einer Deutschen Meisterschaft kein Livescoring gibt, etwas erstaunlich. Dieser Informationsservice ist heute allgemein bei besseren Turnieren üblich und sollte bei einer Deutschen Meisterschaft inzwischen zum Standard gehören. Da ja bei nationalen Titelkämpfen die FN Mitveranstalter ist und diese Events finanziell unterstützt, müsste eine entsprechende Vorgabe an die Veranstalter durchsetzbar sein.

Rudolf Temporini

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