16 mei 2014

Herchenrode – der Dressurtag

Strahlender Sonnenschein und ein leichter Wind zauberte ein Strahlen auf die Gesichter der Organisatoren. Glänzende Voraussetzungen für die Aktiven am heutigen Tag und was fast noch wichtiger war – im Hinblick auf die am Sonntag stattfindende Marathonfahrt – die Wiesen trockneten schnell ab. Also heute alles bestens und die Wetterprognosen stimmen alle positiv.

Die Einspänner begannen und der erste Starter war gleich auch der spätere Sieger. Dieter Lauterbach machte mit 43,07 Strafpunkten den Auftakt und keiner kam mehr an diese Punktzahl heran. Nach seinem Sieg letzte Woche in Schildau ein weiterer Beweis für seine derzeitige tolle Form.
Etwas überraschend der 2. Platz für Astrid Weilage-Botterbrodt. Aber sie zeigte mit ihrem kalibrigen Rappen Lancano eine Klasse Vorstellung, die vor allem in punkto reeller Pferdeausbildung überzeugte. Auch den drittplatzierte Hans Stefan Celen hatten sicher nicht alle Fachleute auf dem Zettel für eine vordere Platzierung. Sein Schimmel Waluki überzeugte mit Taktsicherheit und Trittpotential.
Claudia Lauterbach folgte mit ihrem Schweren Warmblüter Velten knapp dahinter. Kaderfahrer und DM Bronzemedaillengewinner Jens Chladek kannte die Erwartungen nicht erfüllen. Sein Championatspferd laboriert an einer langwierigen Verletzung und Lou Bega – aus dem WM Gespann von Thorsten Zarembowicz konnte diese Lücke heute noch nicht füllen.

Bei den Zweispännern war fast wie erwartet der junge Marco Freund das Maß der Dinge. Nach seinem Sieg vor kurzem beim internationalen Turnier im niederländischen Horst zeigte er sich auch hier mit dem Dreißigacker Gespann in glänzender Verfassung. Allein die Schrittpassage und das Halten waren nicht optimal. Aber ansonsten passte alles und mit 39,07 Strafpunkten verwies er die Championatkaderfahrer Stefan Schottmüller (43,07), Anna Sandmann (45,33) und Arndt Lörcher (45,60) doch recht deutlich auf die Plätze. Der Exweltmeister der Einspänner, Thorsten Zarembowicz, ist nach einigen Monaten in den USA zurück in Deutschland. Seine Pferde wirkten in dieser Dressur noch nicht soweit ausgebildet wie der ehemalige Stallmeister von Michael Freund sich das vorgestellt hat. Da kommt noch Arbeit auf den amtierenden Mannschaftsvizeweltmeister der Zweispänner zu.


Bei den Vierspänner Ponys war der Sieg des hohen Favoriten Steffen Brauchle mit 46,00 Strafpunkten keine Überraschung. Das Votum der Richter eindeutig. Aber Unmüßig mit teilweise neuen Ponys hatte in der Vorbereitung schon noch einige Probleme; aber dann im Viereck lief es super für den Routinier. „ Es waren wie erwartet mit meinen Neulingen noch einige Patzer in der Vorstellung; aber mit dem Ergebnis kann ich gut leben. Das wird noch besser in der Saison!“ versprach der Mann aus dem Schwarzwald.Glänzender Auftritt von Günter Magelowsky hier in Herchenrode. Eine ganz runde Vorstellung. Da passte schon vieles. So gut hat Mann den Mann aus Weil der Stadt lange nicht gesehen. Für ihn Platz 4am heutigen Tag.
Bei den Vierspännerpferden gab es das erste Aufeinandertreffen der deutschen Toppfahrer, wenn man von den in Windsor weilenden Daniel Schneiders und Mareike Harm absieht. Ein Zweikampf zwischen Georg von Stein, der übrigens 2 Gespanne an den Start brachte, und Lokalmatador Georg von Stein war erwartet worden und so kam es auch.

Der Sieg ging hauchdünn an den Hausherren; mit 43,00 Strafpunkten war er dann als letzter Starter 0,12 Punkte vor Sandmann. Letzterer überzeugte insbesondere in den Passagen in denen versammelter Trab gefordert war, während von Stein eher in den Verstärkungen zu gefallen wusste. Platz 3 dann für von Stein mit seinem Nachwuchsgespann (45,48) und damit knapp vor dem stark fahrenden Rainer Duen mit 46,88 Punkten. Duen scheint auf einem guten Weg zu sein. Ein überaus ansprechendes Gespann mit viel Ausstrahlung. Michael Brauchle auf Platz 5 war in einigen Lektionen nicht fehlerfrei. Sein linkes Vorderpferd verpatze ihm die eine oder andere Aufgabe.

Morgen früh steht in Herchenrode das Hindernisfahren an. Und wenn man von der heutigen Zuschauerresonanz ausgeht kann man doch so einiges an Publikumsinteresse erwarten.