8 Juli 2019

Nationenpreis Schwaiganger: Sieg für deutsche Zweispänner

Die deutschen Zweispännerfahrer haben im bayrischen Schwaiganger überlegen den Nationenpreis gewonnen. Für das deutsche Team fuhren Arndt Lörcher (Wolfenbüttel), Lars Schwitte (Stadtlohn) und Sandro Koalick (Drebkau). Das Trio zeigte auf dem Dressurviereck und im Marathon so starke Leistungen, dass das eher mäßige Ergebnis im Kegelfahren den Sieg nicht mehr gefährdete. Mit Sandro Koalick sicherte sich zudem ein deutscher Fahrer den Sieg in der Kombinierten Prüfung.

Sandro Koalick
Foto: Dr. Jürgen Schwarzl

Vom 14. auf 4.

325,09 Punkte hatte das deutsche Team am Ende und somit einen deutlichen Vorsprung vor dem Schweizer Team, das in der Nationenwertung auf dem zweiten Platz stand (340,97). Die Schweizer punktete vor allem im Kegelparcours, hier belegten Marcel Luder, Stefan Ulrich und Werner Ulrich die ersten drei Plätze. Luder fuhr sich mit seinem Sieg im Kegelparcours in der Einzelwertung der Kombinierten Prüfung sogar vom 14. auf den vierten Rang vor.

Dritter Platz für Österreich

An dritter Stelle rangierten die Fahrer aus Österreich (350,30) mit Erwin Gallinger, Markus Leitner und Thomas Blumschau, gefolgt von Ungarn und Polen. Beide hatten allerdings nicht ihre stärksten Teams geschickt, es bleibt also spannend, in welcher Form die Gespanne bei der Weltmeisterschaft im September in Drebkau antreten.

Bestform

Sandro Koalick fährt derzeit in Bestform. Erst Anfang Juni hat der 35-Jährige in Zeiskam seinen Deutschen Meistertitel verteidigen können, in Schwaiganger fuhr er mit seinen Siegen in Dressur und Marathon einen so großen Vorsprung heraus, dass die 9,32 Strafpunkte im Kegelparcours seinen Sieg mit insgesamt 157,16 Punkten nicht gefährdeten.

Zuverlässigkeit und Gleichmäßigkeit

Auf den zweiten Platz in der Einzelwertung fuhr Stefan Schottmüller (Kraichtal, 168,35). Auch er ist ein Anwärter für einen Platz im neunköpfigen Aufgebot für die Weltmeisterschaft, ebenso wie Anna Sandmann (Lähden), die in Schwaiganger auf Platz drei stand (170,16). Die 23-jährige Bürokauffrau überzeugte vor allem durch die Zuverlässigkeit und Gleichmäßigkeit, mit der sie alle drei Disziplinen absolvierte. Das veranlasste Bundestrainer Karl-Heinz Geiger (Rechtmehring) zu einem besonderen Lob: „Anna hat keine Einzelprüfung gewonnen, war dann in der Kombinierten Prüfung aber ganz toll.“ Den Kegelparcours beendete Anna Sandmann als beste Deutsche auf dem siebten Rang. Mit Arndt Lörcher (Wolfenbüttel) auf Platz fünf (172,92) stand ein weiterer deutscher Fahrer an exponierter Position in der Kombinierten Wertung.


Anna Sandmann
Foto: Dr. Jürgen Schwarzl

Der Bundestrainer war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. „Wir hatten hier ein ganz tolles Turnier, das besonders im Hinblick auf die WM sehr aufschlussreich war. Der Marathon war durch das hügelige Gelände sehr anspruchsvoll. Es gab aber viele Alternativen, so dass jeder Fahrer frei entscheiden konnte, welchen Schwierigkeitsgrad er wählen wollte.“ Verantwortlich für den Aufbau war Josef Middendorf, der auch einen anspruchsvollen Kegelparcours aufgebaut hatte. „Die Fahrer mussten im Gelände und im Parcours schon den Kopf einschalten“, erläutert Geiger.

Über das gute Abschneiden der deutschen Zweispänner hinaus konnte Geiger sich in Schwaiganger auch über den Sieg seiner Tochter Anika mit Anabelle in der Kombinierten Prüfung für Einspänner freuen. Damit ist Anika Geiger zugleich Bayrische Meisterin geworden.

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Quelle FN