21 September 2018

Tryon 2018: Tagebuch Donnerstag, 20. September

Es kommt so etwas wie Spannung und vor allem Anspannung auf am heutigen Tag. Der Vet-Check stand um 10 Uhr Ortszeit an.

Christoph Sandmann
Foto: Karolina Swärdh

Mathilde hatte alle Pferde schon früh am Morgen inspiziert und für “gut“ wenn nicht sogar “bestens“ befunden. Das beruhigte die Gemüter der Beteiligten schon einmal etwas.

Die Verfassungsprüfung fand auf einem sehr weichen und federnden Boden statt. Immer nach 30 Minuten wurde der Boden gewalzt, um in etwa für alle Pferde gleiche Bedingungen zu schaffen.

Die Ground Jury war vom Veranstalter komplett neu eingekleidet worden. Blaue Jacken und beige Hosen waren ein erfreulicher Anblick, wenngleich bekannt wurde, dass das eine oder andere Kleidungsstück über Nacht doch massiv für die richtige Größe des Trägers abgeändert werden musste.

Bei über 30 Grad im Schatten und extrem hoher Luftfeuchtigkeit entschloss sich die Jury dann verständlicherweise auch, sich im Laufe des Vet-Checks der Jacketts zu entledigen.

Sehr auffällig und farbenfroh, aber chic das Outfit der Franzosen. Sowohl die Betreuer als auch die Fahrer trugen Hosen in einem intensiven Rot mit einem Gürtel, der farblich in den französischen Nationalfarben gehalten war. Das war spektakulär.

Alle deutschen Pferde bekamen das ersehnte “Ok“ der Jury und der Tierärzte. Auch alle übrigen Nationen bekamen ein positives Signal. Nur ein Pferd des diesjährigen Aachensiegers Ijsbrand Chardon und ein Pferd von Piotr Mazurek musste in die Holding-Box; aber auch hier gab es dann bei der 2. Inspektion grünes Licht.

Um 12 Uhr Treffen mit dem Team von Clipmyhorse. Mit zwei Golfcarts ging es zur Geländestrecke. Treffpunkt Hindernis 2. Hier wurden Interviews mit Mareike Harm, Georg von Stein und Charly Geiger geführt. Ein weiterer Dreh folgte am spektakulären Hindernis 1 mit Brücke und Wasserdurchfahrt. Hier wurde der Vorspann produziert.

Apropos Geländestrecke: Die Hindernisse sind toll und dekorativ aufgebaut. Aber sie liegen doch ein ganzes Stück weg vom eigentlichen Turniergelände. Ohne Golfcart oder ein E-Bike ist die Erreichbarkeit schon eine sportliche Herausforderung.

Die Hindernisgestaltung selbst wird als weniger technisch und mit einem geringen Schwierigkeitsgrad eingeschätzt. Die Durchfahrten sind breit und einladend. Das Problem für die Fahrer dürften allerdings die hohe Temperatur und die enorme Luftfeuchtigkeit sein. Die Kondition der Pferde wird eine herausragende Rolle spielen. Dazu kommt, dass nach dem bisherigen Stand der Dinge die geplante A-Phase ebenfalls eine große Herausforderung an die Kondition der Pferde sein wird. Es geht ständig teilweise sehr steil bergauf und dann wieder bergab. Diese Anforderungen bei den hier herrschenden äußeren Wetterbedingungen sind eher entscheidend für das Ergebnis als die Hindernisse selbst.

Morgen bis 13 Uhr soll abschließend entschieden werden, ob es hier eventuell doch auch alternative Lösungen zu dem derzeit geplanten Verlauf der Phase A gibt.

Die morgigen Dressuren beginnen recht früh. Um 8.30 Uhr geht das erste Gespann ins Viereck. Georg von Stein ist 4. Starter, Mareike Harm folgt um 10.20 Uhr direkt nach einer Pause als 10. Den Abschluss der deutschen Starter macht um 11.20 Uhr Christoph Sandmann; mit Ijsbrand Chardon als letzten Starter ist um 12 Uhr das Thema Dressur abgearbeitet.

Heute Abend Einladung des Veranstalters zu einem Groom-Celebration-Dinner im Legendenclub “Patio“.

Während des Vet-Checks und auch danach lief im Hintergrund die 2. Runde im Springen des Nationenpreises und in der Einzelwertung. Positive und negative Ergebnisse hielten sich hier die Waage. Aber dies ist eine andere Geschichte.

Rudolf Temporini

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Das auffällige Outfit der Franzosen