21 Juli 2018

Aachen 2018: Vierspänner halten Platz zwei im Nationenpreis

Die niederländischen Vierspännerfahrer haben die Geländeprüfung in der Aachener Soers dominiert. Vor mehr als 35 000 Zuschauern und bei Sommer-Hitze gelangen Georg von Stein schnelle Runden durch die acht Hindernisse und er belegte als bester Deutscher Platz vier.

Michael Brauchle
Foto: Pieter de Ronde

Alle sind ordentlich gefahren und ich bin sehr zufrieden, dass wir unseren zweiten Platz in der Nationenpreiswertung nach Dressur und Gelände weiter halten konnten, dennoch gehen Platz eins bis drei im Marathon nach Holland, das ist schon frustrierend“, so der Bundestrainer Karl-Heinz Geiger.

Georg von Stein aus Modautal in Hessen ärgerte sich über einen abgefallenen Ball im letzten Hindernis, der zwei Strafpunkte verursachte, und einen kleinen Stopp in Hindernis sieben, so dass er am Ende auf 115,74 Punkte kam. „Aber die Pferde waren bis zuletzt noch richtig frisch und agil, ich hatte gedacht, dass das anstrengender für die Pferde wird“, so sein Fazit im Ziel. Sein Teamkollege Michael Brauchle aus Baden-Württemberg war als erster Fahrer am Nachmittag auf die Strecke in der Aachener Soers gegangen. Er konnte Bestzeiten in den Hindernissen eins, zwei und acht bis zum Schluss halten, allerdings unterlief ihm im Hindernis sieben ein Patzer. Er verpasste ein Tor, musste sein Gespann rückwärts richten, und fuhr dann doch noch eine zusätzliche Volte. „Das hat ihn mindestens 25 Sekunden gekostet, er hätte den Marathon hier sonst gewonnen“, ärgerte sich Bundestrainer Karl-Heinz Geiger. Zwei Strafpunkte für ein abwerfbares Teil kamen in Hindernis acht noch dazu, so dass er am Ende mit 118,72 Punkten Platz neun belegte.

Das dritte Teammitglied, die 32-jährige Mareike Harm aus Negernbötel in Schleswig-Holstein kam auf Platz 16 und lieferte das Streichergebnis für das Team. Ihre Stärken sind die Dressur und das Kegelfahren und am Ende sagte sie daher auch: „Ich bin froh, dass wir heil im Ziel sind. Wir haben in Hindernis eins richtig schlecht begonnen, ich habe zwei Wendungen nicht hinbekommen und da muss man erst mal konzentriert bleiben. Aber in den anderen Hindernissen haben wir dann die Wege gefahren, die wir auch geplant hatten“, erklärte sie.

Nach Dressur und Gelände führen nun weiterhin die Niederländer mit Koos de Ronde, Bram und Ijsbrand Chardon, die die Plätze eins bis drei im Gelände belegt haben. Sie haben 312,80 Punkte, das deutsche Team 329,14 gefolgt von den Belgiern mit 334,01 Punkten.

Platz zwölf für Anna Sandmann bei ihrer Premiere in der Aachener Soers

Ein sehr ordentliches Debüt in der Aachener Soers gab die 22-jährige Anna Sandmann, die mit dem Top-Gespann ihres Vaters Christoph schnelle und sichere Runden zeigte und Platz zwölf belegte. „Das Gespann hat hier letztes Jahr den Marathon gewonnen, die Pferde gehen schon richtig vorwärts, da musste ich mich in den ersten Hindernissen erstmal drauf einstellen und sehr schnell reagieren, aber dann lief es immer besser“, so Anna Sandmann. „Anna hat das super gemacht und sie hat auch den nötigen Biss, um einen guten Marathon zu fahren“, so der Bundestrainer. Vater Christoph Sandmann, der in diesem Jahr mit einem Zweit-Gespann am Start war, war im Ziel alles andere als glücklich. „Das war eine große Katastrophe, eigentlich hatte ich in allen Hindernissen Probleme.“ Er kam auf Rang 17.

Sebastian Hess aus Ubstadt-Weiher, der wie Anna Sandmann zum ersten Mal in Aachen fährt, war schon beeindruckt von den vielen Zuschauern in der Aachener Soers. „Für meine Pferde war besonders die große Brücke eine Herausforderung, da waren sie schon erst irritiert“, berichtete er und war mit seinem 13. Platz sehr zufrieden.

Boyd Exell führt mit gebrochenem Bein die Einzelwertung an

In der Einzelwertung liegt nun Georg von Stein nach Dressur und Gelände als bester Deutscher auf Rang sieben. Anna Sandmann, Michael Brauchle, Mareike Harm und Sebastian Hess belegen die Plätze zwölf bis 15, Christoh Sandmann Platz 17. Es führt der mehrfache Weltmeister Boyd Exell aus Australien, der mit einem gebrochenen Bein und einer Spezial-Konstruktion auf seinem Marthonwagen die Geländprüfung auf Rang sechs beendet hat. So wurde extra die Bremse umgebaut, damit er mit seinem gesunden linken Bein sein Gespann anhalten kann.

Am Sonntagmorgen steht das Hindernisfahren auf dem Programm. Dann entscheidet sich, wer den Nationenpreis der Vierspänner gewinnt.

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