3 Mai 2020

Online Bewertung von Dressuraufgaben begeistert aufgenommen und wird fortgesetzt!

Die virtuelle Initiative von Hoefnet “Lass deine Dressuraufgabe online bewerten” wird von den Fahrsport-Aktiven dankbar aufgegriffen. Mittlerweile haben die angesprochenen FEI Richter aus dem In- und Ausland bereits eine stattliche Anzahl von Aufgaben bewertet. Hoefnet hat sich mittlerweile dazu entschieden, diesen kostenlosen Online-Service in den nächsten Monaten für alle, die ihn in Anspruch nehmen möchten, fortzuführen.

Auf Grund des Coronavirus dürfen keine Veranstaltungen wie Fahrturniere durchgeführt werden. Dadurch bildet die Online-Dressuraufgaben-Bewertung  eine gute Möglichkeiten, weiterhin zielorientiert zu trainieren. Die YouTube-Links der niederländischen Fahrer werden in großer Zahl eingeschickt, aber auch aus Russland, Kanada, Deutschland, Dänemark und Schweden. Nicht nur die begeisterten Fahrer, sondern auch die teilnehmenden Richter sind ausnahmslos positiv in ihrer Einschätzung.

Mehr Feedback, kritisch aber dennoch konstruktiv

Die Einspännerfahrerin Eline Houterman profitierte von der gebotenen Chance und fuhr ihre drei Pferde alle in der FEI-Dressuraufgabe. Innerhalb weniger Tage erhielt sie ihre Protokolle zurück, die mit englischen Kommentaren versehen waren.
Eline: ” Normalerweise wäre ich jetzt mitten in der Turniersaison, wo ich ebenfalls Aufgaben gefahren und Feedback dazu bekommen hätte. In der Wintersaison habe ich meine Pferde weiter trainiert, wonach ich zu Anfang der Saison meistens ein paar kleinere Turniere mitnehme, um zu schauen, wo wir nach dem Winter stehen.
Ich habe eine sehr ausführliche Beurteilung erhalten: kritisch, aber dennoch konstruktiv. Da ein Richter jetzt mehr Zeit hat, beispielsweise indem er das Video anhält oder zurückspult, habe ich jetzt mehr Feedback bekommen als normalerweise in einem Turnierprotokoll. Dann läuft die Aufgabe natürlich in einem durch.“


Eline Houterman in 2019
Foto: Krisztina Horváth

"Richter am Küchentisch"

Die Schwedin Marika Stromberg (Zweispänner Pony) war hoch erfreut mit ihrem Protokoll:
“Dies ist für mich unheimlich nützlich! Es ist erstaunlich, wie viel Mühe sich der ‘Richter am Küchentisch’ gemacht hat, um die gesamte Dressuraufgabe möglichst ausführlich zu kommentieren. Ich schickte das Protokoll auch an meinen Trainer Glenn Geerts weiter, damit wir festlegen können, wie wir das Training fortsetzen. Und wenn die Corona-Krise noch lange dauert, hoffe ich, dass ich nach Erledigung meiner Hausaufgaben ein neues Video einreichen darf!”


Marika Stromberg in 2019
Foto: Krisztina Horváth

Dressurarbeit statt einer Ausfahrt

Auch aus Dänemark gibt es begeisterte Reaktionen; Alis Søgaard Jensen (Einspänner Pferd) und Niels Schelde Petersen (Zweispänner Ponys) haben zwei Videos eingereicht udn erzählen:
“Der von Hoefnet angebotene Service motiviert uns sehr, diese seriöse ‘Arena-Arbeit‘ fortzufühen, während das schöne Wetter während der Corona-Krise sehr einladend war, einfah eine schöne Ausfahrt zu machen. Wir hoffen beide, dass das Online-Richten zu einer Dauer-Einrichtung wird, auch wenn die Krise irgendwann vorbei ist. Dies ist nicht nur in der Wintersaison nützlich, sondern auch ein paar Wochen vor Anfang der grünen Saison, um in den Turniermodus zu schalten.“


Niels Schelde Petersen in 2019
Foto: Krisztina Horváth

Bestätigung , dass man bereit ist

Saskia Siebers (Einspänner Pferd) machte sich ebenfalls sofort an die Arbeit; sie fuhr ihre Aufgaben sowohl mit Axel als auch mit Guus jeweils zweimal: einmal von C aufgezeihnet und einmal von B.
“mich hat diese Idee immer mehr begeistert und ich war sehr happy über die Aufgabe von Axel. Man kann zwar glauben, dass man turnierberits ist, wenn man dann eine Bestätigung bekommt, wirkt das zusätzlich motivierend. Die Aufgaben waren an zwei unterschiedliche Richter geschickt worden, die anonym blieben. Ich konnte den Kommentaren entnehmen, dass sie die Videos ernsthaft angeschaut haben und dass sich eine Dressuraufgabe vom Video problemlos bewerten lässt. Natürlich sieht man live mehr, aber dies lohnt sich auf jeden Fall!”


Saskia Siebers mit Guus, zu Hause bei der Videoaufnahme

Door goede feedback weer even terug naar de basis

Für die deutsche Fahrerin Nicole Harm (Vierspänner Pony) ist die Online-Bewertung von Dressuraufgaben eine tolle Ergänzung zum Training.

Als neue Fahrerin im großen Sport wollte ich mich gut vorbereitet auf eine spannende Reise einlassen. Dann kam Corona. Ich habe extra die Ponys durch die FEI messen lassen, obwohl die Ponys nie das Endmaß erreichen werden mit 113 cm Stockmaß.

Auf Hoefnet habe ich gelesen, dass man die Dressur per Video einreichen kann. Das Video soll von den internationalen Richtern anonym beurteilt werden. Mega, wie oft habe ich gesagt, kann ich nicht ein Video mitbringen zu Hause können wir das. Aber, weit gefehlt! Es ist schwierig wenn nicht nur Passagen der Aufgabe zu Hause gefahren werden, sondern wenn alles gefilmt werden soll. Einmal lief es ausgesprochen gut, dann versagte die Technik, der Akku war leer. Also, Technik wieder hergestellt und neu gefilmt. Mir ist bewusst, dass wenn ein Fehler passiert man alles neu filmen kann. Das habe ich nicht gemacht. Ich habe gesagt, jetzt bin ich bereit und habe filmen lassen. Auch wenn dann beim Einfahren Fehler passiert sind, habe ich nicht abgebrochen, dass kann auf jedem Turnier passieren und wird auch benotet dann.

Insgesamt  habe ich den Service in 4 Wochen dreimal benutzt und würde es gern auch wieder machen. Gut finde ich den Drehort von „V“ aus. Hilfreich für mich ist es, wenn auch eine Wertnote enthalten ist, dass wird jedoch nicht von jedem Richter eingetragen. Die Richter schauen sehr genau das Video an und sehen viele Fehler. Ich habe das Gefühl man kann so weniger verschleiern. Durch die guten Rückmeldungen habe ich so viel zu trainieren, dass ich regelrecht in Stress gekommen bin. Die Ponys haben noch einmal ein Basistraining begonnen und jedes Ponys wird gezielt vorgenommen. Ich glaube es wird an einigen Stellen auch wirklich besser. Dies lass ich dann gern von meinem Schwiegervater Manfred Harm, der Richter bis M ist, überprüfen.

Fazit: Auch wenn man meint zu Hause läuft alles besser, eine ganze Dressur auf jedenfalls nicht. Irgendwo klemmt es immer mal. Die Rückmeldungen waren Super, viele Fehler die mir bekannt waren wurden bestätigt. Der Service ist so toll, dass ich sogar Geld dafür bezahlen würde, wenn es nicht mehr so angeboten wird.“


Nicole Harm, zu Hause während der Videoaufnahme

Kommentar, aber nicht aus der Sicht des Trainers

Auch die beteiligten Richter äußern sich begeistert über unseren Service, obwohl sich nicht alle eingereichten Videos einfach bewerten lassen. Aufnahmen von C aus, dort wo der Juryvorsitzende sitzt, sind beispielsweise weniger gut zu verwenden als vorher erwartet. Die Aufgabe lässt sich besser aufzeichnen, wenn von einem Standort zwischen einem Eckbuchstaben und einem Zwischenbuchstaben gefilmt wird.

Einer der (anonymen) Richter erläutert:
“Normalerweise sitzen wir mit mehreren Richtern am Ring und wir betrachten die Aufgabe jeweils aus einer anderen Perspektive. Bei der Begutachtung eines Videos ist es für uns wichtig, dass die Dressurlektionen und die Gänge des Pferdes, möglichst gut zu beurteilen sind. Wir finden es weniger störend, wenn nicht exakt auf der Mittellinie gefahren oder über X gefahren wird, was beim Turnier zu Punktabzug führt. Es ist also wichtig, dass die Aufgabe deutlich aufgezeichnet wird, um das Gefahren-Sein richtig beurteilen zu können. Ein schwarzes Pony vor einem dunklen Hintergrund, oder eine Aufgabe, die gegen das Sonnenlicht gefilmt wird, lassen sich schwer beurteilen. Wir versuchen, die Aufgaben mit möglichst vielen Kommentaren zu versehen, aber wir ersetzen nicht den Trainer.

Meine Empfehlung: es lohnt sich, beim Abfahren ein paar kurze Videos aus verschiedenen Blickwinkeln auszuzeichnen, um zu sehen, welche die beste Filmposition ist, damit die Dressuraufgabe optimal aufgezeichnet werden kann. Wir hoffen, dass noch viele Videos eintrudeln werden, denn auch für die Richter ist diese Art der Bewertung nützlich, um bei der Sache zu bleiben. Auch wenn euer Platz vielleicht nicht ganz flach ist oder nicht die Standardmaße hat, oder wenn ihr noch keine Spitzenfahrer seid, solltet ihr trotzdem eure Videos einreichen.”

Gratis Online-Service wird fortgeführt!

Da das Ende der Corona-Krise noch nicht in Sicht und der weitere Verlauf der diesjährigen grünen Saison sowohl national als auch international in ganz Europa unsicher ist, wird dieser kostenlose Online-Service von Hoefnet in den nächsten Monaten für alle Fahrer fortgeführt, ungeachtet der Anspannungsart, des Niveaus und der Viereckmaße.
Es ist überhaupt kein Problem, immer mal wieder Videos einzureichen, mehrere Aufgaben mit unterschiedlichen  Gespannen, auf einem höheren oder niedrigeren Niveau oder aus verschiedenen Blickwinkeln aufgezeichnet zu schicken. Dies fördert die Trainingsarbeit und sowohl die Richter als auch Hoefnet stellen diesen kostenlosen Service gerne zur Verfügung.

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Viel Erfolg, viel Spaß und bleibt gesund!


Saskia Siebers mit Axel, zu Hause bei der Videoaufzeichnung

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